Mehr als 1.100 Beschwerden über falsche Internethändler gingen im vergangenen Jahr in der Verbraucherzentrale ein. Solche falschen Einkaufswebseiten tauchen immer häufiger auf und das mit professioneller Fassade, sodass die Opfer es meist gar nicht bemerken, bis sie kaufen. Mittlerweile haben Fake-Online-Shops ein Impressum, eine Umsatzsteuernummer und die allgemeinen Geschäftsbedingungen sind auf den ersten Blick gar nicht als Betrugsfirmen zu erkennen. Mit gut kopierten Produktbildern und Informationen aus dem Internet, sowie einem professionellen Erscheinungsbild gewinnen Fake-Shops das Vertrauen der Online-Käufer und verleiten sie dadurch zum Kauf. Aber wie genau können Sie nun Fake-Online-Shops erkennen?

So erkennen Sie Fake-Online-Shops

Achten Sie auf den Preis und vergleichen Sie mit anderen Webseiten. Ist der Preis auffallend günstig, sollte dies bereits eine erste Warnung sein. Allerdings ist nicht jeder besonders günstige Shop ein Fake Shop, und nicht jeder Fake Shop muss zwingend extrem billig sein. Doch wenn sich in einem Shop auffallend niedrige Angebote häufen, sollte man zumindest genauer hinsehen, denn nicht wenige Abzocker nutzen diese Lockmethode. Besonders auffällig ist es auch, wenn neue technische Geräte, wie das neueste Smartphone, besonders preiswert angeboten werden und zum Beispiel in vielen anderen Shops gar nicht mehr verfügbar oder lieferbar sind. Neben dem Preis sollte daher auch auf die Liefermöglichkeit des Produktes geachtet werden.

Weiterhin ist es hilfreich, den verdächtigten Shop in eine Suchmaschine einzugeben. Selbst wenn Sie durch bereits bekannte und vertraute Seiten, wie beispielsweise einem Vergleichsportal, zu dem Shop gelangt sind. Durch die Suche finden Sie möglicherweise andere Nutzererfahrungen und ob der Shop vielleicht sogar schon als Fake Shop identifiziert wurde. Generell ist es beim Online-Kauf sinnvoll, sich als Kunde nicht nur auf die Bewertungen des Shops selbst zu verlassen. Meist sind die Bewertungen im Shop sehr gut, weichen aber auf anderen Plattformen stark ab. Daher empfiehlt es sich, verschiedene Kundenbewertungen in sozialen Medien oder Foren zu lesen.

Ein weiterer wichtiger Punkt sind die Zahlungsmöglichkeiten: Viele Fake-Online-Shops bieten zunächst mehrere Möglichkeiten an, wie PayPal, Kauf auf Rechnung oder Kreditkarte. Wenn diese dann aber auf einmal nicht funktionieren und Sie nur noch per Vorkasse oder Sofort-Überweisung bezahlen können, sollten sie achtsam sein. Das ist meist ein Trick, spätestens hier und erst recht bei ausländischen Konten, sollten alle Alarmglocken schrillen. Denn besonders wenn Sie in einem Fake Shop mit Vorkasse bezahlen und anschließend Ihre Ware nicht erhalten, ist das Geld auch meistens weg. Generell gilt, dass es umgekehrt sein sollte: erst die Ware, dann das Geld. Ohne kundenfreundliche Zahlungsweise sollten Sie besser nichts bestellen.

Auch die Domain kann täuschen. Achten Sie hierbei auf die Adressendung oder -endungen der Domain. Sie sollten ebenfalls skeptisch werden, wenn die Adresse überhaupt nicht zum Inhalt der Seite passt. Also wenn zum Beispiel bei einer URL im Thema Pflanzen plötzlich Schuhe angeboten werden. Ein weiterer Hinweis ist, dass das Kürzel https:// in Zusammenhang mit der Abbildung eines Vorhängeschlosses am Anfang der Adresszeile für eine gesicherte Verbindung steht. Fehlt dieses, sollte Sie den Shop lieber nicht nutzen. Allerdings heißt https nicht, dass der Anbieter seriös ist, denn auch Betrüger nutzen Zertifikate.

Apropos Zertifikate, Fake Shops verwenden Vertrauenssiegel und Zertifikate häufig missbräuchlich. Sie schmücken sich gerne mit erfundenen Gütesiegeln. Diese sollen Vertrauen wecken, haben aber keinerlei wirkliche Aussagekraft. Oder sie nutzen echte Gütesiegel, wie etwa Trusted Shops, ohne dieses Zertifikat zu besitzen. Diese Siegel werden einfach auf die Seite kopiert. Doch durch einen Klick auf das Siegel können Sie prüfen, ob es mit einem Zertifikat des Siegel-Betreibers verlinkt ist. Denn ohne entsprechenden Link dürfte es sich um eine Fälschung handeln. Außerdem können Sie auf den Webseiten der Gütesiegel die Internetadresse des Verkäufers direkt eingegeben und überprüfen, ob das Siegel tatsächlich vergeben wurde.

TIPP: Es gibt eine Fake-Online-Shop Liste vom Verbraucherschutz, in der verdächtige Seiten aufgelistet werden. Ist der Shop, in dem Sie sich befinden, dort aufgelistet sein, sollten Sie diesen so schnell es geht verlassen und keinen Kauf abschließen.  Auch Trusted Shops führt so eine Liste.

Zu guter Letzt können Sie die rechtlichen Bedingungen einer Webseite, also Widerrufsbelehrung, AGBs und Impressum, überprüfen. Bei den meisten Käufen haben Sie ein Widerruf- und Rückgaberecht. Selbst wenn es dieses ausnahmsweise nicht gibt, muss dies in der Widerrufsbelehrung aufgeführt werden. Es muss also unbedingt eine Widerrufbelehrung auf der Seite zu finden sein. Generell sollten Sie bei den rechtlichen Texten auf die Formulierungen und Rechtschreibung achten. Ein deutliches Erkennungszeichen für Fake AGBs sind Texte in schlechtem Deutsch, die aus einem Übersetzungsprogramm stammen. Ist das der Fall oder fehlen die AGB sogar ganz, sollten Sie ebenfalls nichts bestellen. Auch das Impressum muss vorhanden sein, denn es besteht die Impressumspflicht. Das Impressum enthält den Namen sowie eine ladungsfähige Anschrift, also eine Adresse, unter der er tatsächlich erreichbar ist, müssen zu finden sein. Suchen Sie also einfach die Adresse im Internet und prüfen, ob die Firma wirklich existiert. Neben einer falschen Adresse verwenden Fake Shops oft auch eine falsche Telefonnummer. Hierbei können Sie ebenfalls prüfen, ob diese Nummer überhaupt existiert oder sich die richtige Firma meldet, in dem Sie einfach einmal anrufen.

So heben Sie sich von den Fake-Online-Shops ab

Selbstverständlich sollten Sie keine Produkte online anbieten, die Sie nicht verkaufen. Es ist besonders wichtig, auf die rechtlichen Texte Ihres Online-Shops zu achten. Dazu gehören das Impressum, die allgemeinen Geschäftsbedingungen (AGB), eine Datenschutzerklärung und eine Widerrufsbelehrung. Jede gewerbliche Internetseite muss ein leicht auffindbares, von allen Unterseiten erreichbares Impressum enthalten. Dieses benötigen Sie übrigens auch, wenn Sie Ihre Produkte auf Portalen wie Amazon oder eBay verkaufen. Um von vornherein rechtliche Probleme zu vermeiden, sollten in Ihren Shop immer die allgemeinen Geschäftsbedingungen vorgelegt werden. Damit können sich die Kunden zum Beispiel vor der Bestellung über Liefer- und Zahlungsbedingungen oder ähnliches informieren. Außerdem benötigt jede Website, so auch Ihr Online-Shop, eine Datenschutzerklärung. Darin sollten Sie auf Ihre Tracking-Software hinweisen. Hierbei ist zu beachten, dass diese Tracking-Software, beispielsweise Google Analystics, datenschutzkonform eingesetzt wird.

Bieten Sie Ihren Kunden, wenn möglich, mehrere Zahlungsmöglichkeiten und vor allem kundenfreundliche Möglichkeiten an wie Kauf auf Rechnung, PayPal oder ähnliche. Weiterhin sollten Ihre Produktbeschreibungen wahrheitsgetreu und detailliert wie möglich sein. Dann gibt es da noch die sogenannte Button-Lösung, die Sie beachten müssen. Diese legt fest, dass für Kunden klar erkennbar sein muss, wenn sie auf den „Kauf-Button“ klicken, sie dann eine Ware kostenpflichtig bestellen. Etwa durch den Button-Text „Jetzt kostenpflichtig bestellen“. Button-Texte wie „Anmelden“ oder „Weiter“ sollten Sie bei den Kauf-Button vermeiden.

Ein letzter Tipp, besorgen Sie sich ein Gütesiegel, vielleicht sogar mehrere, und sorgen Sie dafür, dass diese korrekt inklusive Verlinkung eingebunden werden. Bei Shopware können Sie zum Beispiel direkt das EHI geprüfter Online Shop Siegel erwerben. Außerdem arbeitet Shopware mit dem Händlerbund, der IT-Recht-Kanzlei und Trustpilot zusammen. Dadurch wird Ihnen eine sichere Erstellung Ihres Webshops gewährleistet.

Checkliste für einen vertrauenswürdigen Online-Shop

So bannen Sie die Gefahr, dass Sie auf Fake-Online-Shops hereinfallen.

☐ Binden Sie Ihre rechtlichen Texte auf Ihre Webseite und platzieren Sie sie so, dass diese leicht auffindbar und von allen Unterseiten erreichbar sind.

☐ Bieten Sie verschiedene und vor allem kundenfreundliche Zahlungsmöglichkeiten an.

☐ Achten Sie auf die richtige Formulierung bei Ihrem Kauf-Button, z.B. „Jetzt kaufen“ oder „Jetzt kostenpflichtig bestellen“.

☐ Beschreiben Sie Ihre Produkte wahrheitsgetreu und so detailliert wie möglich. (Qualitativ hochwertige und detaillierte Produktbilder wirken sich ebenfalls positiv auf die Kundschaft aus.)

☐ Achten Sie auf eine klare, kurze URL-Struktur und eine aussagekräftige Domain. Der Nutzer sollte immer erkennen können, dass er auf der „richtigen“ Seite ist.

☐ Nutzen Sie Kooperationen mit Trust-Partnern wie Trusted Shops und binden Sie die Siegel inkl. Link prominent auf Ihrer Seite ein.

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Mirco Rennich

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